Zurück zu: Prokrastination überwinden, zufriedener leben – Basiskurs
Die Grundidee dieses Kurses lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Wir verbringen unseren (Arbeits-)Alltag entlang unserer Gewohnheiten. Manche davon sind günstig, andere ungünstig für unsere Produktivität und unser Wohlbefinden. Welche Gewohnheiten wir entwickelt haben, hängt von unserer Haltung ab, wie wir auf unsere Aufgaben blicken. Das ist wie im Straßenbau: Wenn ich eine Straße baue, die einen steilen Berg hinauf führt, dann lege ich diese Straße in Serpentinen an. Dadurch verlängert sich aber die zu fahrende Distanz. An manchen Stellen kann ich zudem möglicherweise trotzdem nicht verhindern, dass besonders steile Abschnitte zu überwinden sind. Die Landschaft bestimmt also darüber, welche Straßen ich sinnvollerweise darin bauen kann. Das gleiche gilt in der Lebensführung: Die Arbeits- und Lebenshaltung stellt quasi die Landschaft dar, die wir auf unserem Weg durch die täglichen Aufgaben durchqueren. Die häufig begangenen Wege werden zu Trampelpfaden in unserem Gehirn. Das sind unsere Gewohnheiten. Je nach dem, wie die Landschaft aussieht, entwickeln sich nun unterschiedlich angenehm zu begehende Wege: Die eine Arbeitshaltung („flache Landschaft“) erzeugt geradlinige Gewohnheiten, die effektiv und zufriedenstellend sind und schnell zum Ziel führen, wohingegen eine andere Arbeitshaltung („steile und hügelige Landschaft“) Gewohnheiten nach sich zieht, die umständlich, unbefriedigend und wenig produktiv sind.
Klassische Zeit- und Selbstmanagementtrainings oder -ratgeber zeigen auf, welche Gewohnheiten günstig sind. Sie sagen z.B.: „Wenn du das und das tust und dieses und jenes bleiben lässt, dann bist du produktiver bzw. effizienter.“ Ein Beispiel ist die sehr bekannte „Getting Things Done“-Methode von David Allen: Sie ist ein Set aus Gewohnheiten, wie man effektiv mit Aufgaben und Aufträgen zu verfahren hat, so dass nichts vergessen wird und umfangreichere Projekte stetig voran schreiten. Solche Methoden weisen einen direkten, schnellen Weg zum Ziel, berücksichtigen aber die jeweilige Landschaft nicht. Das ist, wie wenn man eine ganz gerade Straße in eine Hügellandschaft hineinsetzt: Man benötigt Tunnel und Brücken über Täler (siehe Autobahnbau), welche in Bau und Unterhalt sehr aufwändig und kostenintensiv sind.
Dieser Kurs tut genau das nicht. In diesem Kurs erfährst du, wie du die Landschaft einebnen kannst, so dass als Nebeneffekt weniger Widerstände zu überwinden sind. Und du lernst, wie du selbst neue Straßen durch deine Alltagslandschaft baust.
Konsequenterweise besteht der Kurs aus zwei Phasen:
Phase 1
In der ersten Phase übst du eine neue Grundhaltung zur Arbeit (und zum Leben) ein: Die Prozessorientierung.
Phase 2
In der zweiten Phase lernst du auf Basis dieser Grundhaltung, wie du eine neue Gewohnheit einführst und dauerhaft in deinem Leben etablierst.
Spätestens am Endes des Kurses wirst du verstanden haben: Prozessorientierung und Gewohnheiten bedingen einander wechselseitig. Prozessorientiert zu arbeiten ohne dabei auf geeignete Gewohnheiten zurückgreifen zu können, birgt die Gefahr, die wichtigen Dinge deines Lebens zu vernachlässigen. Neue Gewohnheiten zu etablieren, ohne dabei prozessorientiert vorzugehen, ist bloße Selbstoptimierung mit der Gefahr, zur Selbstausbeutung zu verkommen. Darum beinhaltet dieser Kurs beides.